Letztens habe ich einen Samen geerntet der schon angefangen hatte zu keimen. Wenn ich den nicht sofort ausgesät hätte wäre er vertrocknet.

Da ich aber keine große Lust hatte wegen einem einzigen Samen eine größere Aktion zu starten habe ich mich an eine Anzucht-Methode erinnert die mittlerweile immer mehr Hibiskus-Züchter verwenden: die Anzucht auf Watte.

Also habe ich den Samen auf ein feuchtes Wattepad gelegt und ein Glas drübergestülpt. Das ganze habe ich ans Fenster über der Heizung gestellt. Schon nach 2-3 Tagen konnte man sehen, dass sich der Keimling entwickelt.

Da es immer mal wieder Samen gibt die zwar keimen, der Keimling es dann aber nicht schafft sich von der Samenhülle zu befreien, habe ich mir überlegt ob diese Methode eventuell die Keimrate steigern könnte. Die Züchter die sie anwenden behaupten das jedenfalls.

Bis zur Aussaat ist es noch ca. 2 Wochen hin und ich habe mich entschlossen einfach mal eine Test-Aussaat zu machen. Als Test-Kandidaten habe ich folgende Samen ausgesucht:

014 Mattiacis Sämling 60 (Gabriel x Dark Continent) x Dark Charm
018 Mattiacis Sämling 69 (Moorea Mangy Blue x Madame Curie) x Moorea Ninamu, 4 Stück
040 Chocolate Delight x Peanut Butter, 4 Stück
043 Persian Rug x Peanut Butter, 4 Stück
053 Madame Curie x Tahitian Dreams, 4 Stück

Das sind alles Kreuzungen von denen ich mehr Samen habe als ich aussäen möchte, das heißt wenn es nicht funktioniert habe ich keine Kreuzungen verloren. Ich habe auch extra mehrere Kreuzungen ausgewählt um auszuschließen, dass eine Kreuzung taub ist und überhaupt nicht keimt. Denn auch das kommt manchmal vor.

Aber wenn es gut funktioniert werde ich vielleicht alle meine Samen auf diese Art und Weise aussäen. Ich habe einige Kreuzungen die mir sehr wichtig sind und von denen ich nur ganz wenige Samen habe. Und die möchte ich natürlich auf die beste Art und Weise zum keimen bringen.

Morgen startet mein Versuch und ich freue mich schon sehr drauf neue Erkenntnisse zu erlangen die mich (und natürlich Euch auch) hoffentlich weiterbringen beim Thema Hibiskus-Zucht.

Ich werde natürlich hier in Wort und Bild berichten wie's funktioniert.

Ich habe es auch ausprobiert und habe Wattepads verwendet. Samen aufgelegt und in die Ziploc Tüten , die mit dem Reißverschluss gelegt. Funktioniert prima und mit dem Reißverschluss ist schnell mal aufgemacht.

Hast Du die Samen vorher ins Wasser und die Schale runter gemacht?

So, der Anfang ist gemacht. Ich habe im Internet noch eine zweite Anleitung gefunden, bei der die Samen nicht in Wasser eingeweicht werden. Die war mir irgendwie sympathischer: http://www.izzobr.com/hibiscos/NossasMsg...ermination.html.

Ich habe also die Samen angeritzt und sie dann mit der angeritzten Stelle auf das Wattepad gelegt. Über das ganze habe ich Gläser gestülpt. Nach zwei Tagen, wenn die Samen gequollen sind, werde ich dann die Schalen entfernen (allerdings weiß ich noch nicht so genau wie ich das machen soll) .

Den ersten Sämling der mit dieser Methode gekeimt ist habe ich heute eingepflanzt.

Ehrlich gesagt stehe ich dieser Methode immer noch etwas skeptisch gegenüber und ich glaube nicht, dass ich meine komplette Aussaat auf diese Art und Weise machen werde. Das Risiko ist mir zu groß.

Aber ich wollte es auf alle Fälle ausprobieren, denn nur dadurch kann man neue Erkenntnisse gewinnen.

DSC_0330 Test-Aussaat.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Was ich aber bei dieser Methode festgestellt habe , ist das sich die Wurzeln teilweise ziemlich stark in die Watte bohren und beim umsetzen schnell verletzt werden . Ich habe auch ein paar am 18.02. 2015 ausgesät . Heute haben manche schon gekeimt andere bilden erst eine lange Wurzel und wieder andere wollen noch nichts machen .

LG Yvonne

Wenn Ihr nun statt der Watte Steinwolle nehmt? Die kann man problemlos mit einpflanzen, muß also die Wurzeln nicht verletzen. Ich benutze Grodan Anzuchtblöcke 4 x 4 cm, die kann man auch in Streifen schneiden.

Von Grodan Anzuchtsblöcke habe ich noch nie was gehört !

LG Yvonne

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Mensch , man lernt nie aus !!Danke Katrin:-)

LG Yvonne

Bitte schön!

Ich hab die vor 2 Jahren entdeckt, probiert und find sie klasse. Schimmelt nix, saugt gut und die Wurzeln entwickeln sich sehr gut damit. Ich will die diesjährige Hibiskusaussaat in Steinwolle machen. Das dürfte auch unproblematisch sein, die dann in PON zu pflanzen, mitsamst dem Steinwollpad.

Wenn ich das richtig verstanden habe, kann man die Pflanzen auch komplett in diesen Blöcken halten. Aber das hab ich noch nicht probiert.

Heute habe ich bei meinen Samen die Hüllen entfernt und dabei ca. 20-25% zerquetscht oder die Wurzel abgerissen. Für meine grobmotorischen Hände ist diese Methode absolut nicht geeignet. Zwischendurch war ich so sauer, dass ich am liebsten alle in den Mülleimer geworfen hätte.

Aber ich will ja sehen wie sie sich im Vergleich zu den "normalen" Sämlingen entwickeln. Ich habe jetzt nämlich schon mehrmals gehört, dass sie langsamer wachsen als die anderen.

Hallo Steffen,
ich habe die Methode mit Küchenkrepp probiert und die gleichen Erfahrungen gemacht.
Der einzige Vorteil man sieht relativ schnell welche Samen taub sind.

Zitat

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Ich habe jetzt nämlich schon mehrmals gehört, dass sie langsamer wachsen als die anderen.

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Welche sollen langsamer wachsen? Die in Watte gekeimten?
Ich stelle fest das die Testgruppe in Kokohum schneller gekeimt sind, so nach ca. 3-4 Tagen.
Die in Küchenkrepp lassen auf sich warten, einer ist bis jetzt erst gekeimt.

Ohje Steffen, Dein Beitrag könnte direkt von mir sein. Ich hätte auch keine Geduld die Schale runterzupuhlen und würde wohl mehr kaputt machen als es Überlebende geben könnte.

Katrin, kannst Du bitte mal erklären wie das mit dieser Steinwolle genau funktioniert?
Dankeschööööönnnn!

Hallo Lucy,
hier kannst du sie fertig kaufen. http://www.head-shop.de/tree/4132/Steinw...y-77-St.).xhtml

Ich setz den Block ins Minigewächshaus, füll es mit warmen Wasser auf, bis die Pads sich vollgesogen haben, den Rest schütte ich wieder ab. Dann pickse ich noch ein paar Löcher mehr rein, wenn ich sie brauche und steck die Samen oder die Stecklinge rein.
Deckel drauf und das ganze auf die Heizmatte unters Kunstlicht.

Ich ritze die Samen vor dem einpflanzen immer ganz vorsichtig mit einem scharfen/kleinen Messer an der Runden Seite an und versuche dabei immer ein bisschen der Schale schon abzumachen. Da ist die Schale noch hart und das geht ganz gut. So hat es der Keimling auch etwas leichter. Das müsste ja aufs selbe rauskommen.